Rewe in Kessenich und Dottendorf: Alter Wein in neuen Schläuchen?
Ein befreundeter Architekt erzählte seinerzeit von einem Spaziergang durch Kessenich – und dass er einen gewissen Reiz der gewachsenen Struktur durchaus zu schätzen empfand.
Dieses zunächst beliebig erscheinende Nebeneinander von Architekturen und städtebaulichen Leitlinien der letzten 2oo Jahre mit den jeweils üblichen Gebäudemassen, Traufhöhen und Straßenquerschnitten bildet bis zu vier verschieden Epochen nebeneinander ab, besonders gut zu erkennen an den stark abweichenden Gebäudefluchten in der Burbacher Straße und der Mechenstraße.
Auch an der gründerzeitlichen Hausdorffstraße hatte man sich an die frugale Formensprache des Stüssgen-Marktes gewöhnt, die mit den gestalterischen Vokabeln der 70er Jahre den grünen Noppenquader des Obergeschosses auf den gescheckten Klinkersockel setzte.
Ein knappes halbes Jahrhundert später reicht das nicht mehr, der heutige Rewe-Markt wird um 50% seiner Gundfläche erweitert, im Obergeschoss sollen nach dem Bericht des Bonner General-Anzeigers acht Wohnungen entstehen. Auf Nachfrage erhielten wir aus der Rewe-Zentrale keine Auskunft darüber, wie das Gebäude nach der Erweiterung aussehen wird – lediglich den Hinweis, dass im November ein Rewe-Markt in Dottendorf eröffnen wird.
Auch die Frage nach vorübergehender Schließung während der Bauphase konnte lediglich der General-Anzeiger beantworten: „Während der Bauarbeiten soll das Geschäft weitgehend geöffnet bleiben“. Wenigstens der Einkauf ist gewiss, sind wir froh zumindest über diese Information.
Zum Abschluss wollen wir Ihnen noch einen Leserbrief (Verfasser der Redaktion bekannt) nicht vorenthalten, der viele wichtige Aspekte erwähnt, die dem einen oder anderen Leser sicherlich auf schon einmal durch den Kopf gegangen sind. Ein Kessenicher, in seiner Verzweiflung, hatte sich an ALDI-SÜd gewandt mit Vorschlägen für einen möglichen Standort. Eine Antwort fänden wir natürlich sehr interessant, befürchten jedoch, dass sich niemand für solche Anfragen interessiert.
Wie oben skizziert, und in vorigen Posts erwähnt, haben wir dieses Verhalten der großen Player zuletzt auch bei Lidl und Rewe nicht anders erlebt. Wir sind nur als Konsumentenvieh interessant und dürfen keine Fragen stellen. Leider sind aus unserer Sicht alle genannten Standorte aus stadtplanerischer Sicht nicht unmittelbar verfügbar bzw. anderweitig verplant. Am ehesten kommt wahrscheinlich der Standort am Rheinweg in Frage, wenn geklärt würde, wie der gewerbliche Quell-und Zielverkehr organisiert werden könnte, ohne die anliegenden Wohngebiete zu belasten, ganz abgesehen von der Tatache, dass explizit dieser Standort in dem von der Stadt in Auftrag gegeben Zentrenkonzept für eine Einzelhandelsnutzung ausgeschlossen worden ist.
- Leserbrief-Zusendung: Grüße aus Bonn OT Kessenich an ALDI-SÜD: 4 Vorschlägen für einen ALDI-Markt
Hallo Aldi-Süd,
es gab in Bonn Ortsteil Kessenich schöne Tage wo im Rheinweg nahe der Kessenicher City ein ALDI Markt vorhanden war. Dieser wurde LEIDER vor rund 7 Jahren abgelöst von einem DM Markt. Leider kann man die Produkte aus diesem Markt i.d.R. nicht essen. Im Letzten Jahr gab es ein Lichtblick und an der Hausdorffstraße entstand ein LIDL. Um zu einem ALDI-Markt zu gelangen MUSS ich mit dem Auto fahren. D.h. meine Einkäufe geschehen nicht mehr spontan sondern Bulkweise. Auf Angebote die Sie haben, kann ich gar nicht mehr zugreifen. Das Sie meistens schon weg sind … 🙁
Warum gibt es immer noch keinen Aldi Markt in Bonn Kessenich? Sie werden mir sicher sagen kein Platz vorhanden. Dem muss ich leider widersprechen. Es gibt deren gleich vier!
- Rheinweg am Bahnübergang rechts: Derzeit existiert dort eine hässliche Container-Siedlung die Kessenich verschandelt.
- Rheinweg am Bahnübergang links: Ein altes Gebäude (welches unbenutzt ist) muss abgerissen werden und dann hatte man Platz für einen Markt.
- Das Gelände des Autohauses Reuterbrücke – Franz-Lohe-Straße 1 A. Die Gebäude sind leer und verfallen. Gute Verkehrsanbindung ist vorhanden und ausreichend Parkmöglichkeiten ebenso.
- Das alte Gelände der CMiesen GmbH & Co KG an der Dottendorfer Straße / Christian Miesen Straße. Die vorhandene Bebauung wird aktuell entfernt und somit entsteht eine große freie Fläche die man für einen Markt verwenden könnte.
Sollte sich einer dieser 4 Vorschläge nicht verwirklichen lassen? Aldi im Umland sind ja ganz nett, aber sehr umständlich zu erreichen – meist nicht mit öffentlichen Verkehrsmittel (SBahn / U-Bahn / Straßenbahn). Keine Busse!
Bitte teilen Sie mir mit ob Sie einen Aldi Markt in Bonn Kessenich planen und wann dieser fertiggestellt sein wird.
Mit freundlichem Gruß aus der Hugo-Haelschner-Straße
Am 23. November 2012
Und es gab doch eine Reaktion von Rewe auf unsere Anfragen – hier zur Info, von der REWE GROUP Unternehmenskommunikation Region West:
Der REWE-City Markt in Bonn-Kessenich wird um 50%, also auf insgesamt rund 650qm vergrößert. Unseren REWE-City Markt in Bonn Dottendorf eröffnen wir zum 29.11.2012. Mit einer Verkaufsfläche von insgesamt rund 750qm bietet der REWE-City in Dottendorf ein etwa 8.000 Artikel umfassendes Angebot an frischen Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs wie Obst und Gemüse, frische Backwaren, Säfte, Wurst, Käse, Feinkost und Wein bis hin zu Kosmetik und Tiernahrung.Visitenkarte des Supermarktes ist die Obst- und Gemüseabteilung. Dort erhalten Kunden frisch zubereitete Convenienceprodukte wie Salate oder fertig vorbereitete Vitaminsnacks aber auch heimisches Obst und Gemüse oder exotische Früchte zählen zum Angebot. Kunden, die auf eine garantiert ökologische Herkunft der Lebensmittel Wert legen, erhalten bei REWE quer durch das Sortiment zahlreiche Bio-Artikel. Eine besondere Serviceleistung ist der kostenlose Auszahlungsservice: ab einem Einkaufswert von 20 Euro können sich Kunden bis zu 200 Euro Bargeld auf EC-Karte auszahlen lassen.
Beste Grüße
REWE GROUP Unternehmenskommunikation
Pressereferentin Region West
Am 4. Dezember 2012
die kollegen aus der burbacher haben die fassadenpläne ergattert!
http://bonn-kessenich.com/index.php?page=1390617583&f=1
Am 5. März 2013
man muss nicht mit dem Auto fahren, einfach mit dem 612 oder 614 Bus fahren und am Bendel aussteigen. Alternativ kann mit der Straßenbahn auch wunderbar den Aldi in der kölnstr. erreichen, ist im endeffekt wahrscheinlich ein kürzerer Fußweg als zum geparkten Auto.
Am 8. März 2013
Das Grundstück von REWE in der Pützstraße gehört nicht REWE, also kann REWE auch keine Auskunft darüber geben, wieviele Wohnungen entstehen werden. Das Christian-Miesen-Grundstück liegt in Dottendorf und im Übrigen hat aldikäufer Recht: Man kann prima den Aldi-Markt an der Kölnstraße erreichen. Die Bahn hält fast genau vor der Tür.
Am 27. Januar 2015
Ich halte es für keine gute Idee den Aldi an die Gleise im Rheinweg zu setzen. Sicher wäre dieser vielleicht eine praktische Lärmschutzwand und schöner anzusehen, aber Pflanzenwerk wäre da noch schöner und wohl ebenso praktisch.
An die lieben Schrebergartennutzer: Ich finde Grün toll, aber warum sehen solche Anlagen meist aus wie Uperclassslums? Damit kommen wir zu der Frage warum es drumherum aussieht wie eine wilde Müllkippe. Warum? Selbst wenn der Gartennutzer, wovon es wohl über 100 geben soll; wer auch immer wie auch immer mitgezählt wurde, dort nur seinen Gartenabfall entleert und nicht für die unharmonische Vermüllung verantwortlich ist, könnte er wohl einen Blick drauf haben.
Manche Argumentationen pro Schrebergarten, wie Spielflächen für Kinder, interessieren vielleicht auch nur die welche die Flächen nutzen dürfen. Also geschlossene Gesellschaft. Ok, von mir aus. Aber nicht weit gibt es Fußballplätze etc. …
Der mir naheliegenste Grund gegen einen Aldi an dieser Stelle wäre, dass meiner Meinung nach ein Blinder sehen müsste, dass die Verkehrslage es, auch wegen dem Bahnübergang, nicht zulässt.
Lieber einen schönen, langen, verlängerten Grünstreifen mit Rad- und Fußweg für alle, damit man mal eine Runde drehen und die Augen entspannen kann.
MfG, ich =)