Sommerspaß: Darf ich im Rhein baden?
Ja, natürlich: Der Rhein – als natürliches Gewässer – steht im Gemeingebrauch, d.h. die Nutzung ist grundsätzlich jedermann gestattet und bedarf keiner besonderen Erlaubnis.
Aber Achtung: Nicht nur das Schwimmen im Strom, auch der Aufenthalt im flachen Wasser des Uferbereichs kann bereits lebensgefährlich sein. Gerade im Sommer, wenn bei niedrigen Wasserständen das Wasser scheinbar gemächlich dahinplätschert, wird die Gefahrensituation, z. B. durch vorbeifahrende Schiffe, unterschätzt.
Also, immer behutsam in die Fluten stürzen. Das Bild zeigt, dass dies auch vor 100 Jahren genauso gesehen wurde und nicht nur die Kessenicher ihre damals noch nicht so stark verschmutze Rheinufer zum Baden nutzten.
Das starke Interesse an einem Bad im Rhein wurde auch durch schwimmende Flussbadeanstalten gestillt.
Mindestens so lebhaft wie damals geht es heutzutage an den Rheinufern in Basel zu. Dort weisen Hinweisschilder die Menschen zum korrekten Badeverhalten im Rhein hin.
Das Ergebnis in Spitzenzeiten kann sich sehen lassen – und das bei doppelter Fließgeschwindigkeit des Rheins im Vergleich zu Bonn.
Anfang der 1970er Jahre war der Rhein weltweit als Musterbeispiel für Gewässerverschmutzung bekannt. Nach den Angaben des Umweltbundesamtes nimmt die Schadstoffbelastung des Rheins aber seit 1960 kontinuierlich ab – hier zur Entwicklung und Bewertung der Rheinwasserqualität 2009 – 2012. Der Rhein ist also um ein Vielfaches sauberer als noch vor 50 Jahren, doch Probleme gibt es noch genug.
Schadstoffbelastung des Rheins 1985, 1992 und 2000 (Angaben in Tonnen)
Schadstoff | 1985 | 1992 | 2000 |
Ammonium-N2 | 37.000 | 16.800 | 6.800 |
AOX | 4.675 | 890 | 1.100 |
Blei | 550 | 330 | 250 |
Cadmium | 9 | 5,9 | 5,1 |
Chrom | 500 | 220 | 150 |
Phosphor (total) | 32.000 | 13.000 | 13.000 |
Quecksilber | 6 | 3,2 | 1,6 |
Zink | 3.600 | 1.900 | 1.400 |
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