Schuh-Service Bernd Wysotzki

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Interview mit Bernd Wysotzki

• Interview: Dr. Barbara Hillen
• Foto: Susanna Heraucourt
• Entnommen aus dem Bildband „Kessenicher Köpfe und Geschichten II“ vom August 2008, den Sie hier bestellen können.

Herr Wysotzki, warum sind Sie Schuhmachermeister geworden?

Ich bin gelernter Sozialversicherungsfachangestellter. Anschließend habe ich umgeschult und 1981 meine Meisterprüfung im Schuhmacherhandwerk bestanden, um im Jahr 1989 den 1952 gegründeten Betrieb meines Vaters Kurt Wysotzki (1925-2005) übernehmen zu können.

Mit welchen Wünschen kommen die Kunden zu Ihnen?

Es gibt beinahe nichts, was wir nicht machen. Wir bearbeiten Kleinaufträge, von aufgerissenen Taschennähten und defekten Fahrradanhängern über Besohlungen hin zu aufwendigeren Reparaturen. Darüber hinaus nehmen wir Aufträge von Maßanfertigungen an –  beispielsweise Schuhe und Zubehör für den Pferdereitsport, z.B. Sättel. Zu den Kunden gehören auch bekannte Politiker, die mittlerweile ihre Schuhe zur Reparatur von Beriin nach Kessenich schicken.

Also hat sich im Laufe der Jahre herumgesprochen, dass Sie individuelle Lösungen bieten.

Zum einen kommen Kunden schon seit über 40 Jahren zu uns, zum anden merken auch Neukunden, dass wir Materialien verarbeiten. Es gibt eine bestimmte Klientel, egal ob alt oder jung, die auf Qualität achtet.

Inwiefern arbeiten Sie auch außerhalb Ihrer Werkstatt?

Für Maßanfertigungen komme ich ins Haus, vor allem zu zahlreichen Kunden aus dem Pferdereitsport. Sodann bin ich öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Köln und als solcher für mehrere Kammerbezirke zustandig.

Der Begriff ,,Sachverständiger” hört sich bürokratisch an.

Nein, das ist es überhaupt nicht. Als Sachverständiger bin ich z.B. für Gerichtsgutachten zuständig. Außerdem bin ich schon mehrfach von verschiedenen Fernsehsendern als Fachmann befragt worden. In einer Reportage ging es um Pflegemittel, in einer anderen wurden Wanderschuhe getestet. Als Sachverständiger muss ich immer auf dem neuesten Informationsstand sein. Das ist sehr ¡nteressant und vielseitig.

Was schätzen Sie an Kessenich?

Die gute Infrastruktur des Stadtteils ebenso wie die gemischte Bevölkerungsstruktur. Alt und Jung wohnen gerne hier wegen der guten Einkaufsmöglichkeiten und der nahen Anbindung zur Innenstadt. Traditionsbetriebe sind wichtig für die Entwicklung eines solchen Stadtteils.